Valuewetten vs. Bauchgefühl


Alle erfolgreichen Sportwetter haben mehrere gemeinsame Merkmale:

  • alle beherrschen mehr als nur mathematische Grundkenntnisse
  • alle setzen nur auf value Quoten – ohne Ausnahme!
  • alle spielen mit einem perfekt zugeschnittenem Moneymanagement
  • alle haben ein individuelles Wettsystem (Vorgehensweise)
  • alle haben eine 100 % Wettdisziplin (u.a. wechseln nicht ihr System)
  • alle spielen nur Einzelwetten (Kombiwetten bzw. Systemwetten nur zum Spaß!)
  • alle machen mal eine Wettpause, setzen nicht auf alles was sich anbietet
  • alle verteilen ihr Geld bei mehreren Buchmachern bzw. Wettbörsen
  • alle ärgern sich nicht über eine verlorene Wette, da es ihnen nicht wehtut!


Wie finde ich value Quoten?

Nicht immer einfach. Mit Hilfe der Mathematik und natürlich in den Quoten selbst! Mit „nicht immer einfach“ meine ich, dass die eigene Berechnung der value Quote auch am Ende dem tatsächlichem Ereignis entsprechen muss!

Um eine eigene Quote für ein Spiel zu bestimmen, geht die Wettgemeinschaft völlig unterschiedliche Wege. Jeder nutzt dazu ein anderes Verfahren. Dazu bedienen sich die meisten Wetter der Statistiken, die im Überfluss im Netz angeboten werden.

So nutzt zum Beispiel der eine für seine Berechnung die Gesamttabelle, die Heim- bzw. Auswärtstabelle, die Formtabelle (z.B. die letzten sechs Spiele), die H2H (direkter Vergleich) Statistik und ein anderer eher die Parameter wie, Kadergröße und – qualität, Ausfälle wichtiger Spieler, äußere Einflüsse wie Wetter und Situation der Mannschaften, wie Kampf um den Titel, gegen den Abstieg etc. Manche lassen auch alles in die Berechnung der Quote mit einfließen.

Durch eine unterschiedliche Gewichtung der Parameter nach z.B. unwichtig, wichtig und sehr wichtig, kommt am Schluss der Berechnung ein Prozentsatz heraus, der eine Auskunft darüber geben soll, welche Quoten angemessen sind.

An dieser Stelle scheiden sich nun die „Geister“! Nur wenige Menschen liegen mit ihren Berechnungen am Ende richtig – die Masse halt nicht!

Mein persönlicher Tipp dazu:

Legen Sie sich bei ihrer Auswahl nicht zu sehr auf die „Vergangenheit“ fest. Versuchen Sie auf keinen Fall, statistische Daten aus den nationalen bzw. internationalen Pokalwettbewerben für die Berechnung eines Ligaspiels heranzuziehen.

Werten Sie Daten aus der laufenden Saison aus. Lassen Sie die ersten Spiele und auch die letzten Spiele einer Saison weg. Denn in diesen Zeiträumen ist keine Stabilität und Konstanz zu erkennen – ja, auch am Ende nicht mehr!

Legen Sie sich eine bestimmte Auswahl von Ligen zusammen, die Sie eine gesamte Saison bearbeiten und beständig auswerten. Nutzen Sie dazu nur 1. Ligamannschaften, wie z.B. aus der Primera Division oder der 1. Bundesliga und keine Mannschaften aus der 2. Liga oder noch schlimmer, Teams aus den Amateurbereichen.

Mir ist klar, dass einzelne Leute das Szenario anders bewerten und sagen, dass man sich auf kleine und nicht so bekannte Ligen konzentrieren sollte, sogenannte „Nischenligen“, wo die Buchmacher die Quoten nicht so gut einschätzen können.

Aber: Im Großen und Ganzen ist die Verlässlichkeit in den Spielen nur bei absoluten Vollprofis gegeben, auch ein Profi aus der 2. Liga bringt dies nicht mit!

Eure Karin
von prince-value-bet.de


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Last Update: 6 Oktober 2012

Kategorien:Orientierungshilfe Sportwetten Lexikon



7 Responses to “Valuewetten vs. Bauchgefühl”

  1. 10 Oktober 2012 at 1:03 pm #

    Es freut mich total, dass die Fussballwitwe-Community die Autorin dieses Artikels und neue Gastautorin Karin so gut angenommen hat. Danke!!

    Bitte bei den Diskussionen unbedingt im Auge behalten: Karin ist Karin, und Fußballwitwe ist Fußballwitwe. Wir sind beide Damen. Das haben wir gemeinsam. Und wir beide beschäftigen uns mit Valuewetten. Auch das haben wir gemeinsam.

    Das heißt jedoch nicht, dass wir immer dieselbe Meinung zur Herangehensweise haben müssen. Es führen viele Wege nach Rom.

    @ Roman, Du hast in einem Kommentar im Blog zum Artikel Wahre Wettquoten & Value Berechnung: Ligaspiele mit H2H History geschrieben, dass ich “..von anfänglichem rein statistischem Ansatz mich doch in die fussballspezifische Richtung bewege..”

    Das ist Karins Ansatz, nicht meiner. Ich gehe immer noch rein statistisch an die Sache ran, auch wenn es einen Moment des “Abwägens” gibt (wenn es mehrere Valuewetten zur Auswahl gibt, beispielsweise). Karin lehnt auch beispielsweise das Einbeziehen von H2H in die Berechnungen ab, ich nicht.

    Der Blog dient vor allem zum Lernen. Es gibt in Mathe/Statistik/Berechnungen/etc. sehr selten nur einen Lösungsansatz.

  2. 8 Oktober 2012 at 11:34 pm #

    Hallo Karin,

    ein sehr durchdachter Artikel und schön zu lesen.

    Zum Thema, wo man Value Wetten finden kann, denke ich, daß am besten dort zu suchen ist, wo Buchmacher/Wettanbieter gezwungen sind, Quoten in einer gewissen Höhengröße anbieten müssen. Solch ein Beispiel wären Wetten auf das Unentschieden.

    Manche Spiele zeigen ganz deutliche Tendenz (gebackt durch hohe kalkulierten Wahrscheinlichkeiten je nach Methode) für Unentschieden, jedoch sind die Wettanbieter gezwungen, Quoten über 3 zu bieten.

    Dies könnte vielleicht eine Achillesferse für Buchmacher sein.

    • 9 Oktober 2012 at 7:46 pm #

      Hallo kake,

      ich freue mich, dass dir mein Artikel gefällt. Ich denke, der Valueghalt steigt nicht unbedingt auch proportional mit der Höhe der Quote an, denn Value Wetten sind nicht auf eine bestimmte Quote bezogen – so kann auch, wie ich es in meinem Artikel beschrieben habe – eine niedrige Quote value sein. Natürlich gibt es Spiele, in dem ein hoher Valuegehalt auch in der angebotenen Höchstquote zu finden sein wird. Die Buchmacher sind sehr gut vorbereitet und es ist sehr schwer diese zu schlagen. Der Knackpunkt ist, dass wir die Spiele genauer bewerten müssen, als der Buchmacher. Noch schwieriger wird es, da vorab eine gewisse Buchmachermarge mit einkalkuliert wird und somit die Quoten weiter drückt. Mehrwert in dem Sinne erzielt man nur, wenn die Quote des Buchmachers für ein bestimmtes Ereignis zu hoch angesetzt ist. Das kann auch bei einem Unentschieden sein!

      Grüsse
      Karin

  3. 8 Oktober 2012 at 5:51 pm #

    Ein schöner Artikel. Die Merkmale, die erfolgreiche Sportwetter haben, bringen es gut auf den Punkt.

    Zum Thema value denke ich dass man nur Variablen mit einbeziehen sollte, die man auch in „objektive“ Zahlen ausdrücken kann. Z.B. ist es sehr schwer verletzte Spieler in die Kalkulation mit einzubeziehen, da man kaum objektiv sagen kann, wie wichtig der Spieler für die Mannschaft ist.

    Ein gutes Beispiel dafür ist der verletzte Mario Gomez.Wie soll man seine Verletzung bewerten?

    Schaut man sich die nackten Zahlen von ihm von den letzten jahren Bundesliga an, sieht er wie ein unverzichtbarer Spieler der Mannschaft aus. Ich halte ihn persönlich für keinen sehr guten Spieler. Nach meiner Einschätzung hat Bayern sogar eine größere Chance ein Spiel zu gewinnen ohne ihn. Deshalb halte ich es wie Soccerwidow und lasse es nicht in die Kalkulation mit einfließen.

    Ich finde auch, dass man die Anzahl der einflussgebenden Variablen so klein wie möglich halten sollte. Aber wie du schon geschrieben hast, jeder hat da seine eigenen Berechnungen.

    Mittlerweile denke ich, dass H2H Ergebnisse kaum einen Einfluss auf das Spielergebnis haben. Hingegegen ist die Form entscheidender.

    • 9 Oktober 2012 at 8:18 pm #

      Hallo LennyK

      danke für dein gutes feedback. Dein Beispiel mit Mario Gomez finde ich sehr gut – zumindest, wie man seine Verletzung im Verhältnis zur aktuellen Spielstärke der Bayern bewerten sollte. Aber – und das ist der Unterschied zwischen einem europäischen Top Team, wie z.B. Bayern, Real, ManU oder auch Barcelona und einem kleinerem Team, wie der 1.FC Köln, welches national in der abgelaufenen Saison ständig gege den Abstieg spielte und mehr schlecht als recht aufgetreten ist. Die Topmannschaften haben zig Topspieler in ihrem Kader und unser kleines Team vielleicht nur einen. Der einzige Topspieler war klar Lucas Podolski, der fast 20 Tore schoss und über 10 Tore vorbereitet hatte. Dieser Spieler konnte in keinem Spiel ersetzt werden und das Team war duch seinen Ausfall klar schwächer als mit ihm. Nun, was ich damit erklären möchte ist, dass es nicht unbedingt falsch ist, auch diesen Umstand in die Berechnung mit einfließen zu lassen – aber nicht, wie du bereits richtig sagtest, bei einem echten Top Team. Dort gibt es genügend Spieler, die gegenseitig ersetzt werden können (siehe dazu aktuell auch Mandzukic, vom FC Bayern)
      Bei der Anzahl der Variablen für eine Berechnung scheiden sich sowieso die Geister und die Auswahl ist immer subjektiv! Ich halte es dabei ähnlich wie du und lasse nicht zu viele Parameter in meine Berechnung mit einfließen – auch kein H2H:-)

      Grüsse
      Karin

  4. 7 Oktober 2012 at 1:19 pm #

    Guter Artikel, sehr informativ und verständlich geschrieben.

    • 7 Oktober 2012 at 8:06 pm #

      Hallo Andreas,

      ich bin eine neue Gastautorin bei Fussballwitwe.com und ich freue mich natürlich sehr darüber, dass dir mein erster Artikel gefallen hat. Danke für die nette Bewertung.

      Grüße
      Karin

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