Die meisten Spieler stoßen in ihrem Leben über den Begriff “verantwortungsvoll spielen”.
Ratschläge wie “gesünder leben” oder “mehr Sport treiben” sind allgemein bekannt, und werden dennoch nicht eingehalten. Und genauso wird wohl auch der gut gemeinte Rat, verantwortungsvoll zu spielen, bei so manchem zu einem Ohr rein und zum anderen gleich wieder rausgehen.
Denn erstens muss man sich erstmal eingestehen, dass es da vielleicht ein Problem geben könnte, und zweitens, selbst wenn man bei sich ein Problem erkennt, muss man dann natürlich auch etwas dagegen tun, oder sich Hilfe holen, wenn’s allein nicht geht.
Wenn du diesen Artikel geöffnet hast, dann hast du entweder persönlich so deine Zweifel, ob du vielleicht selbst nicht (doch) spielsüchtig bist, oder es gibt jemanden im Freundeskreis oder Familie, und du suchst Rat wie man als „Umwelt“ damit umgehen sollte…
Ich würde stark vermuten, dass bei echten Spielsüchtigen es wohl schon am Erkennen der eigenen Sucht scheitert. Dies jedoch ist unbedingte Voraussetzung, bevor man überhaupt etwas tun kann.
Ich habe daher ein paar Fragen aufgelistet, um Spielsucht zu festzustellen. Denn die Konstatierung eines Problems ist bereits die halbe Lösung.
Um das eigene Spielverhalten wahrzunehmen, beantworte bitte die folgenden Fragen ehrlich zu dir selber mit JA oder NEIN:
- Hast du schon einmal solange gespielt, bis du kein Geld mehr hattest?
- Hast du dir schon einmal Geld bei Freunden geliehen, um weiter spielen zu können?
- Hast du wegen deines Spielens schon einmal Kredite aufgenommen (z.B. die Kreditkarte belastet oder das Konto überzogen)?
- Überschreitest du häufig finanzielle / zeitliche Grenzen, die du dir selbst gesetzt hattest?
(Beispiel: Nur am Wochenende. / Nicht länger als 4 Stunden. / Nur bis zu einem bestimmten Betrag. / Nur wenn ich sonst nichts zu tun habe.) - Hast du schon einmal daran gedacht, dir auf illegalem Weg Geld zum Spielen zu beschaffen?
- Kreisen deine Gedanken oft um das Spielen?
- Hast du schon einmal Geld entwendet, um spielen zu können?
- Kannst du dich nur schlecht auf andere Dinge als das Spielen konzentrieren (z. B.: in der Uni / am Arbeitsplatz)?
- Bist du unruhig und aggressiv, wenn du keine Möglichkeit zum Spielen hast?
- Erscheint dir der Alltag im Vergleich zum Spielen eher langweilig?
- Merkst du, dass dein Interesse an der Umgebung (Familie, Hobbies, Freundeskreis) nachlässt?
- Spielst du manchmal, um Verluste wieder auszugleichen?
- Dürfen deine Angehörigen oder Freunde nicht wissen, wie oft du spielst oder wie hoch deine Spielverluste sind?
- Hast du nach dem Spielen oft ein schlechtes Gewissen?
- Hast du schon mal weiter gespielt, obwohl du spürtest, dass du dich selbst und andere schädigst?
- Hast du schon gespielt um deine Stimmung positiv zu verändern, um Sorgen, Ärger und Frustration zu vergessen, um Konflikten auszuweichen?
- Sind durch dein Spielverhalten schon einmal familiäre Probleme oder Streitigkeiten entstanden?
- Hast du wegen des Spielens schon einmal dein Studium/ Arbeit oder Termine versäumt?
- Hast du nach einem erfolgreichen Tag das Bedürfnis, deinen Erfolg mit Spielen zu feiern?
- Hattest du wegen deines Spielverhaltens schon mal Selbstmordgedanken, oder sogar bereits Selbstmordversuche unternommen?
Obige Fragen wurden durch die folgende Webseite inspiriert: Die Spielsucht (Selbsthilfegruppe)
Falls du 7 oder mehr der obigen Fragen mit JA beantwortet hast, ist es echt angeraten, dich an eine der folgenden Adressen zu wenden:
- Gamblers Anonymous in Deutschland
- Telefonberatung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:
0180-1372700 (Mo-Do von 10-22 Uhr, Fr-So von 10-18 Uhr, max. 4,6 ct/min)
Die meisten Leute spielen im Rahmen ihrer Möglichkeiten, jedoch kann das Glücksspiel für manche Menschen zum Problem werden.
Die folgenden Punkte könnten dir dabei helfen, die Kontrolle zu behalten:
- Glücksspiel ist zur Unterhaltung gedacht und sollte nicht als eine Methode zum Geldverdienen angesehen werden (Du kannst Fußballwitwe glauben, um ein professioneller Spieler zu werden, d.h. damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen, braucht es enorm viel Zeit. Hinzu kommt, dass ein sehr hohes Maß an Wissen erforderlich ist, welches wahrscheinlich mit einem Hochschulabschluss komplizierterer Fachrichtungen wie beispielsweise Physik oder Ingenieurwissenschaften vergleichbar ist)
- Vermeide es, nach einem Verlust noch mehr Geld auszugeben
- Spiele nur, wenn du dir leisten kannst, Geld zu verlieren
- Behalte im Auge, wieviel Zeit und Geld du auf Glücksspiel verwendest
Leben und Umgang mit einem Glücksspielproblem
Falls du bei dir festgestellt hast, dass du ein Glücksspielproblem hast, d.h. dass du spielsüchtig bist, kann ich nur einen Ratschlag geben, und dieser lautet:
Höre sofort auf mit Spielen!
Suche dir ein anderes Hobby, am besten eines, welches zeitaufwendig ist, so dass dir keine Zeit bleibt für Sportwetten. Falls du es nicht selber schaffst, wende dich an eine Suchthilfestelle. Oder spreche mit Freunden und Familie und bitte sie um Hilfe.