Man stößt regelmäßig auf Kommentare und Diskussionen in Foren zum Thema Value von Wetten. Oftmals zeigt sich da, dass es sehr viele Wettfreunde gibt, die ganz fest an falsche Konzepte glauben und Mythen nachhängen.
Hier einige der gängigsten Missverständnisse…
Es lohnt sich nicht, auf niedrige Quoten zu spielen, da man so wenig gewinnt
Das ist totaler Blödsinn. Gerade bei den kleinen Wettquoten findet sich oftmals hervorragender Value.
Kleine Wettquoten haben auch den enormen Vorteil, dass sie hohe Wahrscheinlichkeiten repräsentieren und man dadurch erheblich seltener seinen Wetteinsatz verliert als wenn man auf geringere Chancen tippt. Bei kleinen Quoten sind die “losing streaks” erheblich seltener und die Geduld des Wettfreundes wird weniger auf den Prüfstand gestellt.
Worauf es wirklich ankommt, ist der Preis der Wette.
Errechnet sich beispielsweise für ein Spiel eine 85%-ige Chance, dass es weniger als 3,5 Tore werden (korrespondierende Wettquote: 1,18), dann ist eine im Markt angebotene Wettquote von 1,25 eine fantastisch gute Value Backwette.
Je höher die Wettquote desto besser
Dies ist eine ähnlich oft vorkommende, jedoch genauso falsche Meinung wie das obige Beispiel. Viele glauben, dass sich bessere Gewinne erzielen lassen, wenn man auf höhere Wettquoten wettet. Wetten auf Quoten zwischen 2,5 und 3,0 sind sehr beliebt, immerhin steht ja da das 1,5- bis 2-fache des Wetteinsatzes in Aussicht, falls man gewinnt.
Was die meisten dabei jedoch nicht bedenken (oder wissen!), dass diese Wettquoten für nur 33% bis 40%-ige Chancen stehen, die jeweilige Wette zu gewinnen. Von 10 Wetten in diesem Quotenbereich verliert man im Schnitt etwa 6-7 Wetten.
Da Verteilungen niemals gleichmäßig sind, kann es natürlich durchaus mal passieren, dass mit etwas Glück ein paar Wetten hintereinander gewinnen, aber viel wahrscheinlicher ist es, dass man viele, viele Wetten hintereinander verliert, bis die Wettbank-Puste aus ist.
Bei niedrigen Preisen sollte man Wetten kombinieren
Kombinationswetten sind des Buchmacher’s Liebling schlechthin. Je mehr Leute ihre Wettauswahl kombinieren, desto besser. Ein satter Gewinn für die Buchmacher. Jedoch ganz sicher nicht für den Spieler!
Klar haben Wetten mit einem niedrigen Preis eine recht hohe Chance zu gewinnen. Das ist keine Frage. Aber selbst bei einer Wette mit einer 90%-igen Chance, bleibt immer noch eine Restchance von 10%, dass es doch ein anderes Ergebnis wird. Kombiniert man mehrere Wetten, vergrößert sich die Chance erheblich, die Gesamtwette zu verlieren.
Hinzu kommt dann auch noch der Overround (Quotenschlüssel) der Buchmacher. Kombiniert man Wetten, kann man die Kombination bei nur einem Buchmacher abschließen und muss jeden seiner Preise akzeptieren. Damit sind dann im kombinierten Wettpaket mit enormer Sicherheit auch noch etliche Wetten enthalten, deren Preis weit unter Value ist.
Der Buchmacher gewinnt auf lange Sicht. Der Spieler verliert garantiert!
Wer „representieren “ schreibt, kann nicht ernst genommen werden.
Danke! Du machst wohl nie Tippfehler. Gratuliere!
Also, zunächst errechnet sich der mathematische Vorteil einer Wette, oben genannte Quoten herangezogen, mit pKalk/pBookie, was im genannten Fall 1,059 entspricht.
Value vorhanden, soweit so gut.
Ist man in der Lage, die besten Quoten am Markt zu spielen, so genügt ein Wert > 1, um in der Gewinnzone zu liegen. Normalerweise ist die Summe der drei besten Quoten am Markt bzw die daraus resultierenden Wahrscheinlichkeiten kleiner 1.
Spielt man nur bei einem bookie, so muss der Vorteil größer als die Profit Margin des Bookies sein.
Dies berücksichtigt führt auf lange Sicht dazu, dass es unerheblich ist, welche Wahrscheinlichkeiten gespielt werden, sofern ausreichend großer Value vorhanden ist.
MfG
Es sollte immer ein positiver Value zugusten des Wettfreundes vorhanden sein. Nur so erreicht man langfristig einen Gewinn.
Das Beispiel 1,25 Wettquote im Markt und eine selbst berrechnete 85%-ige Wahrscheinlichkeit, die Wette zu gewinnen (konvertiert in Quote: 1,18) hat 39% Value.
Ein 6% Value als Faustformel ist zu niedrig, da damit Varianzen nicht genug Berücksichtigung finden.
„(konvertiert in Quote: 1,18) hat 39% Value.“….?
Kannst Du das näher erläutern, da komme ich nicht mit.
Eine Frage noch zu den Scannern, wie de.surebet.com/valuebets oder betonvalue.com, woher beziehen diese Scanner die Daten f.d. Wahrscheinlichkeiten, führen diese Anbieter eigene Datenbanken und berechnen darauf den Valueanteil oder sind die Treffer eher Ausreisser der gemittelten Quoten aller Bookies pro Wette? Sind solche Tools Deiner Erfahrung nach brauchbar?
Berechnung des mathematischen Vorteils: (1,25-1)/(1,18-1) – 1 = 39%
Das zeigt den relativen Gewinn, mit dem man rechnen kann, wenn man immer wieder derselben Strategie folgt.
Von 100 Wetten verliert man bei einer 85%-igen Chance 15 mal. 85 mal gewinnt man die Wette. Gewinn (Einnahmen minus Ausgaben) geteilt durch die Investition (= Summe der Verluste) ergibt den mathematischen Vorteil.
Die Berechnung von Value ist ziemlich genau im Kurs Wetten auf Über/ Unter X Tore erklärt.
Bezüglich Deiner anderen Frage… ich weiß nicht, welche Algorithmen andere Webseiten verwenden und ob diese verlässlich sind, da die meisten keine historischen Daten ihrer eigenen Voraussagen zur Verfügung stellen, um deren Prognosen nachzuprüfen.
Da sich die viele Arbeit mit einer Webseite ja irgendwie finanzieren muss, kann man davon ausgehen, dass die meisten Fußballwebseitenbetreiber wohl vor allem Wert darauf legen, dass Leser auf Buchmacherlinks klicken und sich dort registrieren, da man nur so Provision von Buchmachern verdient.
Egal welche Prognosen Webseite ich mir bisher näher angesehen habe… die Berechnungen beruhen i.d.R. auf den letzten 6 bis 12 Spielen; es wird jedes Spiel auf Grundlage derselben Formeln berechnet, vollautomatisch. Mathematisch gesehen kann das nicht korrekt sein, da jede Liga und jedes Spiel anderen Formeln folgen.
Zitat: „Es kommt IMMER nur auf die Quoten und Wahrscheinlichkeiten an!
Was wäre denn ein gesundes Optimum, quasi Richtlinie für den Valuebetter?
Bei 85%iger Wahrscheinlichkeit steht eine Quote (Kehrwert) von ca. 1,18 gegenüber.
Du hattest im Bsp. eine Valuewette mit 1,25 beschrieben, das sind ca. 6% Valuegehalt.
Wäre das aus Deiner Sicht eine gute Faustformel (Wetten ab 6% Valuegehalt) zu traden bei 85%iger Wahrscheinlichkeit?
Zitat: „Worauf es wirklich ankommt, ist der Preis der Wette.
Errechnet sich beispielsweise für ein Spiel eine 85%-ige Chance, dass es weniger als 3,5 Tore werden (korrespondierende Wettquote: 1,18), dann ist eine im Markt angebotene Wettquote von 1,25 eine fantastisch gute Value Backwette.“
Gegenargument:
Wenn man die Valuewette mit 1,25er Quote verliert, dann müsste man 4 weitere Wetten gewinnen um den vorigen Verlust zu kompensieren….
Mal angenommen die Abfolge von Gewinn&Verlust ist zufällig, das jede Wette einem Münzwurf gleicht, also 50:50 Chance hat, dann müsste man doch eher versuchen Valuewetten zu finden mit Wahrscheinlichkeit >50% und Quoten um die 2,1 ?
Es hat bei weitem nicht jede Wette eine 50/50 Chance zu gewinnen.
Die Abfolge von Gewinn/Verlust ist natürlich zufällig… Beschränkt man sich jedoch bei seinen Wetten auf Wahrscheinlichkeiten von 85%, so kann man langfristig damit rechnen, dass man 85% aller Wetten gewinnt. Klar kann es mal passieren, dass ein paar Wetten hintereinander verlieren, aber bei hohen Gewinnwahrscheinlichkeiten beobachtet man auch nicht selten sehr lange Gewinnphasen, bei denen eine nach der anderen Wetten gewinnt.
Es kommt IMMER nur auf die Quoten und Wahrscheinlichkeiten an!