Wie Buchmacher ticken… Warum und weshalb setzen sie ihre Wettquoten, wie sie es tun?


Um mit Wetten erfolgreich zu sein, ist nicht nur ein tiefes Verständnis von Wettquotenkalkulation notwendig. Man muss auch unbedingt verstehen, wie der Markt tickt, also Buchmacher denken.

Denn Buchmacher sind diejenigen, die Quoten setzen und bestimmen, welcher Preis für eine bestimmte Wette angeboten wird.

Karikatur: Gruppe vor einem Whiteboard mit einem sehr seltsamem WortWenn ich nur ein Wort verwenden würde, um Buchmacher Denke zu beschreiben …

Bild: Cartoonresource (Shutterstock)

Es sind nicht Betfair, oder Händler, die Wettquoten festlegen. Es sind Buchmacher. Sie veröffentlichen ihre Quoten Wochen (machmal sogar Monate) bevor Betfair überhaupt einen Markt für Händler aufmacht.

Wer sich mit Quotenkalkulation beschäftigt und Quoten nachrechnet, wird schnell feststellen, dass diese oftmals überhaupt nicht mit den ‘wahren’, d.h. mathematisch-statistisch kalkulierten, Erwartungswerten übereinstimmen.

Nur manchmal (in weitaus weniger als der Hälfte aller Fälle) entsprechen die Wettquoten im Markt genau den statistischen Wahrscheinlichkeiten. Jedoch ziemlich häufig findet man Wettquoten, welche kreuz und quer gesetzt zu sein scheinen, mal erheblich höher als mathematisch erwartet und mal wesentlich geringer.

Warum ist das so?

Man muss verstehen, dass die durch Buchmacher angeboteten Wettquoten nicht dazu gedacht sind, einen Spielausgang (korrekt) vorauszusagen. Man kann sich ja mal den Spaß machen und für eine Liga durchrechnen, wie stark die in Wahrscheinlichkeiten umgerechneten Wettquoten der Buchmacher von der tatsächlichen Verteilung der Ergebnisse abweichen (historische Daten kann man sich via football-data holen).

Das Hauptanliegen von Buchmachern ist Business und Gewinn. Wettquoten müssen sicherstellen, dass ausreichend Aktion auf beiden Seiten einer Wette stattfindet.

Sind Wettquoten nicht hinreichend an die öffentliche Meinung angeglichen, wird eine unverhältnismäßig große Geldmenge auf nur eine Seite eines Spiels gesetzt. Dies würde Buchmacher zum Zocken zwingen. Buchmacher sind jedoch nicht im Geschäft, um zu spekulieren.

Die Rolle von Buchmachern ist, streng genommen, eher die Funktion eines Vermittlers, ähnlich wie ein Börsenmakler. Sie nehmen Geld von verschiedenen Seiten auf verschiedene Ausgänge und nach Spielausgang zahlen sie die Gewinner aus.

Buchmacher nehmen eine “Gebühr” für diesen Service, bekannt als Overround.

Je näher der Start des Spiel, desto mehr beschäftigen sich Sportfreunde mit Nachrichten zum Spiel und entsprechend verschiebt sich die öffentliche Meinung, und damit die Wettquoten.

Nochmals zusammengefasst:

  1. Der Buchmacher setzt Wettquoten auf Grundlage einer Mischung von Wahrscheinlichkeiten und öffentlicher Meinung.
  2. Der Buchmacher spekuliert nicht und Wettquoten haben das vorrangige Ziel, die Bücher auszubalancieren.

In einer idealen Welt würden Buchmacher auf beiden Seiten die gleiche Geldmenge sehen. Jedoch ist die Welt auch für Buchmacher nicht ideal. Buchmacher sind selten in der Lage, ihr Risiko auf beiden Seiten zu nivellieren.

So lässt sich beobachten, dass Buchmacher ihre Quoten im Zeitverlauf anpassen. Ziel dieser Handlung ist, eine akzeptable Geldmenge auf beiden Seiten zu erreichen.

Merke! Da „gleich“ nicht möglich ist, geht es Buchmachern um einen „akzeptablen“ Geldbetrag. Im gewissen Sinne ist Wetten daher auch für Buchmacher ein „Glücksspiel”.

Wie bewältigen Buchmacher dieses Risiko?

Es gibt bei Buchmachern stets Wettangebote, die besonders umworben werden. Dies sind diejenigen Wetten, von denen sich Buchmacher den meisten Profit versprechen (beispielsweise finden sich oftmals Kombiwettangebote wie: Falls Dich das-und-das Team in Deiner Kombi im Stich lässt, gibt’s den Einsatz zurück).

Buchmacher wenden alle denkbaren Marketingtricks an, um den Sportwetter in eine bestimmte Richtung zu lenken, welche für sie (die Buchmacher) am profitabelsten ist, nicht für den Wettfreund.

Ich wiederhole mich, aber die Wahrheit ist, dass Wettangebote der Buchmacher niemals darauf ausgerichtet sind, ein Ergebnis eines Spiels möglichst korrekt vorherzusagen (daher stimmen auch oft die berechneten Wahrscheinlichkeiten und ‘wahren’ Wettquoten nicht mit den Marktwettquoten überein), sondern die öffentliche Meinung derart auszunutzen und Wetten auf ein Team oder Spiel anzubieten, welche für den Buchmacher ein möglichst gut balanciertes Buch gewährleisten.

Dies ist das Geheimnis der Buchmacher. Dies ist der Schlüssel zu Sportwetten Erfolg.

Jede Sportart ist ein wenig anders, aber am Ende ist es immer das Gleiche. Buchmacher verdienen Geld mit Wetten und sie tun es immer auf die gleiche Weise, in jeder Sportart.

  • Die Bücher sind nicht perfekt.
  • Sie haben keine Kristallkugel.
  • Sie haben einen Businessplan!

Stark vereinfacht ausgedrückt, ist das Schema der Buchmacher sehr schlicht:

Berechne die Chancen für die Spiele eines Wochenendes und setze die Wettquoten unter Berücksichtigung der öffentlichen Meinung derart, dass genug Geld eingesammelt wird, um verlorene Wetten auszuzahlen. Behalte den Gewinn.

Lerne von den Buchmachern!

Ein Buchmacher ist nicht in der Lage für jedes Spiel seine Bücher zu balancieren. Es geht immer nur um “akzeptable” Geldbeträge (Gewinne oder Verluste).

Es ist nicht Ziel des Buchmachers, den Ausgang eines Einzelspiels korrekt vorauszusagen. Das heißt, dass Buchmacherquoten oftmals nicht die erwartete Wahrscheinlichkeitsverteilung widerspiegeln.

Buchmacherquoten reflektieren oftmals die öffentliche Meinung zu einem Spiel und haben das vorrangige Ziel, ein möglichst gut balanciertes Buch zu gewährleisten.

Wer erfolgreich mit Sportwetten sein will, muss unbedingt die Denkweise (d.h. Businessplan) von Buchmachern verstehen. Denn die Jungs und Mädels dort verdienen Geld mit Wetten.


Last Update: 11 Januar 2017

Kategorien:Buchmacher Glückspiel Wissen Wettquoten Kalkulation



15 Responses to “Wie Buchmacher ticken… Warum und weshalb setzen sie ihre Wettquoten, wie sie es tun?”

  1. 31 Mai 2014 at 7:06 pm #

    @ AsaNisiMasa

    zwar eine späte Antwort aber besser jetzt als nie 🙂

    Es stimmt Buchmacher haben ein System installiert bei denen die Hobby-Tipper von den Profi-Tippern aussortiert werden. Am Anfang merkt man das am Einsatz den man nach einem oder mehreren gewonnen Wetten nicht mehr tätigen kann. Der nächste Schritt ist dann, dass man nicht mehr jedes Spiel tippen darf oder bestimmte Zusammenstellungen in einem Kombi nicht mehr zur Vergügung stehen.

    Ist mir selber passiert, von jetzt auf gleich wurde ich limitiert und der Mitarbeiter im Chat konnte oder wollte mir keine Auskunft geben. Da gewinnt man mit 5€ einen 10er Kombi und darf dann 1 Monat lang nur noch 2€ und max. 4 Spiel im Kombi tippen. Also habe ich meinen Betrag stehen gelassen und geschaut ab wann ich wieder normal wetten durft. Wie gesagt es hat fast einen Monat gedauert und das Übel war eigentlich. das ich erst nach Abgabe gesehen habe ob ich etwas durfte oder nicht. Denn nicht jede Liga und jede Mannschaft war betroffen. So konnte ich aufeinmal nicht mehr beide Goal tippen, dafür durfte ich aber Over 2,5 tippen. Oder aber Team Tore Heim 2+ wurde verweigert und auch DCX1 aber auf den Gast hätte ich 2+ tippen können oder DCX2.

    Und schon sind wir da wo die Buchmacher / die Internetseiten versuchen die User zu limitieren, zusätzlich kommt dann noch das Programm dazu um Manipulationen auszuschliesen, aber so richtig verstehe ich das auch nicht immer, bei Einsätzen von 2 bis 10 Euro ist der Schaden doch nicht so groß.

    Zur Zeit habe ich noch 5 aktive Seiten im Netz bei denen ich Spiele tippen darf, bei 10 bin ich gesperrt oder limitiert. Aber die neue Saison geht ja eh erst im August wieder los und WM ist nicht mein Ding als Over3+ Tipper.

    Dann mal viel Glück und Soccerwidow wie immer eine exellenter Artikel und den Kommentar mit den 25€, den kann ich nun wirklich nicht verstehen, aber 25€ auf ein Spiel setzen das geht, oder ?

    Gruß Over3+

  2. 4 Mai 2014 at 8:30 pm #

    …niemand ,auch nicht ein Buchmacher oder Wettbüro zwingt einem Wetter auf Tip 1 mit einer Quote von 1,4 zu setzen.Ein x oder 2 geht auch oder ? mit einer hohen 7,0 od 8,0 Quote ,nur die meisten schrecken davor zurück!, das kommt nie ,Bayern od .Real verlieren zu Hause nicht oder spielen x .! nie im Leben ! 1,35 od 1,4 Quoten sind für mich Tabu! bei 70% davon muß man auf ein Siegtor warten…sehr oft x! Bitte beobachten Sie !
    und noch etwas:Wettbüros können natürlich ihre Quoten ändern ,würde ich auch machen…doch am Ende wettet man selbst auf ein 1 x od 2 egal welche Quote.Ich möchte nicht angeben, aber ich habe mit 7,0 od. höher schon Wetten gewonnen…Sie müssen einfach an Ihren Tip 1 x 2 glauben und zu 90% davon überzeugt sein! egal welche Quote,egal ob Quoten sich verändern fallen oder steigen oder was der Nachbar sagt…lg martini

  3. 1 November 2012 at 3:03 pm #

    Also ich wette garnicht bei den „Mainstream Buchmachern“. Hatte mich nur dort angemeldet um den Bonus zu waschen.
    Ich denke aber dass man limitiert wird, wenn man über nen längeren Zeitraum mit Einzelwetten ein Plus erwirtschaftet. Kombiwetter sind ja überall sehr gerne gesehen.
    Desweiteren werden ja bekanntlich leute besperrt, die höhere ungerade Beträge setzen, also z.B. 131,83€, was ja ein einfaches Indiz für nen Surebetter ist

  4. 31 Oktober 2012 at 11:13 am #

    Hallo Fußballwitwe,

    ich habe erneut mal deine Seite aufgesucht. Es wird immer besser und „wissenschaftlicher“ im positiven Sinne. Auf jeden Fall, ist die Seite recht unterhaltsam und sehr interessante Artikel erscheinen auch in letzter Zeit.

    Ich wollte dir mal kurz berichten, dass meine Unentschieden Strategie voll aufgegangen ist. Nach ca. 250 Wetten in 2 Monaten stehe ich bei 141,31% Kapitalzuwachs. Vielen Dank für die guten Ratschläge (wie Maria´s Staking Plan, oder die Artikel über die „Heimspiele und Unentschieden„), die eigentlich die Grundlage meines jetzigen Wetterfolgs gegeben haben.

    Nun habe ich jetzt die ersten Unannehmlichkeiten erfahren. Nach meiner erfolgreichen Startphase mit meinen Unentschieden-Spiele haben mich mehere Buchmacher (wie Boylesport, Stan James, Expekt, Betway, 888Sport, Sportingbet) teilweise komplett aus dem Kundenstamm rausgeschmissen. Über das WARUM wäre ich sehr dankbar gewesen, aber die gab es nicht.

    Vielleicht planst du mal einen Artikel zu diesem Thema. Ich wäre aber für eine vernünftige Erklärung schon mal auch so dankbar. Ich habe nämlich mit mehreren Mitarbeiter gechattet, die aber geweigert mir Auskunft zu geben. Es wurde immer betont, der Buchmacher entscheidet. Wer ist aber DER Buchmacher, ein Phantom oder ´was, kontaktieren kann man ihn auf jeden Fall nicht.

    Meine „Limitierung“ passierte teilweise ohne Vorwarnung, einfach per Moneybookers mein Geld überwiesen und die Nachricht per Mail zugeschickt, mein Konto wäre ab jetzt blockiert, kann gar nicht mehr setzen. Erklärung gar keine! (Was zu meiner Geschichte noch hinzugehört ist, dass ich zwar immer Höchstquoten angespielt, aber nicht mit hohen Beträgen, und selbst Auszahlungen habe nicht mehr als 1-mal im Monat getätigt. Surebets würden wegen der eingeführten Steuer in Deutschland eh nicht mehr gehen. Also verstehe gar nicht.)

    Vielleicht kannst du eine vernünftige Erklärung dafür mir geben?
    Ich denke auch wenn über das Thema „Limitierung beim Buchmachern“ eine Artikel erscheint, würden viele mitlesen bzw. mitdiskutieren.

    Ich wünsche dir alles Gute, und hoffe bald von dir zu hören.

    • 31 Oktober 2012 at 4:46 pm #

      Hallo AsaNisiMasa,

      zu Deiner “Warum”-Frage kann ich Dir leider keine verbindliche Auskunft erteilen, außer der Antwort, welche Du bereits oftmals gehört hast, dass der Buchmacher entscheidet, wen sie als Kunden haben wollen oder nicht.

      Alle professionellen Unternehmen (nicht nur Buchmacher) haben Richtlinien, welche Art von Kunden man will und welche nicht. Diesen Richtlinien liegen strategische Entscheidungen und interne Kosten-Nutzen-Rechnungen zugrunde, welche von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sind. Je nachden, wie man sich positioniert oder in welche Richtung man sich entwickeln will.

      Es ist nicht gesagt, dass nur diejenigen Kunden ausgesiebt werden, welche Surebets und Arbitrage betreiben, oder ein bestimmtes Wettverhalten an den Tag legen, etc. Es kann auch durchaus sein, dass Buchmacher beispielsweise aus Lizengründen bestimmte Regionen sperren bzw. dass bestimmte Regionen ein unkalkuliertes Risiko für den Buchmacher entwickeln und man da keine Kunden mehr im Portfolio sehen möchte. Der wahre Kündigungsgrund muss daher nicht unbedingt mit Dir persönlich und Deinem Wettverhalten zu tun haben.

      Man kann hier lang und breit spekulieren, und wahrscheinlich wissen nicht einmal die Leute in den Callcentern der jeweiligen Buchmacher den wahren Grund einer Kontoschließung der sich beschwerenden Kunden. Man muss einfach akzeptieren, dass sich Buchmacher ihre Kunden aussuchen. Es gibt auch Gaststätten, das kommt man nur mit Krawatte rein, oder private Clubs, welche nur für bestimmte Kunden zugänglich sind.

      • 1 November 2012 at 10:10 am #

        Da es sich um ein Massenphänomen handelt würde mich schon der Grund interessieren, wie Buchmacher in dieser Hinsicht „ticken“. Von daher kann es schon „breit und lang“ diskutiert werden, warum und wieso Kontoschließungen gibt.

        Asiatische und europäische Buchmacher unterschieden sich in dieser Hinsicht grundlegend, die Unterschiede sind unübersehbar, von daher muss auch für die Kontoschließungen einen Grund geben. Meine Vermutung ist, dass die europäische Buchmacher Angst haben, von Leuten die Höchstquoten anspielen und wollen nur von der „breiten“ Masse profitieren.

        Sobald jemand Höchstquoten anspielt ist man in ihrer Auge kein Hobbywetter mehr, und wird sofort aus dem „Geschäft“ rausgenommen. Dazu sollen sie auch ein Warnsystem installiert haben. Nehme ich mal an. Das ist aber nur meine Annahme, würde mich aber andere Meinungen auch interessieren.

        Da du kein echtes Geld beim Sportwetten einsetzt, ist dir vielleicht die Kontoschließung und Limitierung kein ernsthaftes Thema, man kann über Quoten theoretisch diskutieren, und den Vergleich mit der Krawatte in bestimmten Restaurants ziehen. Aber wer mit echten Geld spielt ist es eines der wichtigsten Thema „Wie Buchmacher ticken?“

        Von daher war deine Antwort eher pauschal als erkärend. Aber trotzdem danke.

        Viele Grüße

        • 1 November 2012 at 10:51 am #

          Es gibt viele Gründe für Kontoschließungen. Dies ist ganz sicher einen ausführlichen Artikel wert und auch ganz sicher ein Thema, welches viele interessiert. Nur der Zeitaufwand… diesen Artikel zu schreiben! Es würde mich echt freuen, wenn sich andere Leser an dieser Diskussion beteiligen würden.

          Dennoch bin ich der Ansicht, dass egal wie gut der Artikel wird, dass am Ende vieles Spekulation bleiben wird, denn in die Karten gucken lässt sich keine Firma wirklich, egal ob Buchmacher oder andere Unternehmen.

          Ob es da ein “Warnsystem” gibt oder nicht, oder wie dieses funktioniert. Es ist eigentlich egal. Fakt ist, dass enorm viele Buchmacher Kundenkonten schließen, ohne Vorwarnung. Teilweise passiert das bereits nach den ersten paar Wetten, während man noch nicht einmal die Zeit hatte, die Webseite des Buchmachers auszulotsen.

          Nachtrag: Ich hab‘ hier was gefunden zum Thema Buchmacher Warnsystem. Ob das Entfernen der Cookies langfristig Erfolg bringt, weiß ich nicht. Buchmacher werden alles tun, um nicht-profitable Kunden loszuwerden. Das Ziel, Wetten langfristig zu gewinnen oder gar davon zu leben, steht per Definition im Widerspruch zum Businessplan von Buchmachern.

  5. 14 Oktober 2012 at 7:45 pm #

    Kake wirft wieder die wichtige Frage auf, wieviele Spiele in die Berechnung mit einbezogen werden sollten. Ich denke das ist auch das Hauptproblem.

    Ich denke der Unterschied von Bettify und Fussballwitwe ist nicht, wieviele Spiele sie heranziehen, sonders dass sie andere Arten von Durschnittsberechnungen heranziehen und diese auch anders verarbeiten.

    Bettify berechnet das arithmetische Mittel und jagt die Werte durch die Poisson Verteilung. Fussballwitwe berechnet den Modus. Das heisst dass man ganz andere Werte bekommt.

  6. 14 Oktober 2012 at 6:14 pm #

    Wenn es euch nicht stört, könnte ich meine Meinung hierzu schreiben (keinesfalls anstelle derer der Fussballwitwe).

    Ich sehe das folgendermaßen: bei der Poisson Verteilungsmethode sind die die wichtigsten Faktoren die Durchschnittswerte der erwarteten Tore (der Lambda Wert in der Formel). Sollte die obengenannte Seite diesen Wert anhand zB. den letzten 6 Spielen ausmachen, so könnten große Unterschiede bei den Mittelwerten entstehen, als wenn man zB. 10, 15 oder 25 Spiele für die Statistik in Anspruch nimmt.

    Es ist also ziehmlich wichtig wie weit man zurückgeht und die Ergebnisse können teilweise so verschieden rauskommen.

    Es ist aber genauso richtig, daß eine Eigenschaft des Mittelwertes jene ist, daß ein Subinterval eines größeren Intervals die Tendenz zeigt gleiche Mittelwerte zu zeigen. Jedoch bei kleinen Stichropen ist das nicht unbedingt notwendig.

    So könnte man den Unterschied zwischen Quoten von bettify und jene von Fussballwitwe oder bookies erklären. Ich würde darauf tippen daß bettify wahrscheinlih nur die letzten 5-6 Spiele in Anspruch nimmt.

  7. 12 Oktober 2012 at 2:35 pm #

    Vielen Dank für die interessante Antwort!

    Was anderes: Irgendwo wurde in einem Kommentar zu deinem Artikel die Prediction-Seite (in englischer Sprache): http://www.bettify.com erwähnt. Die behaupten von sich die Poisson-Verteilungs-Methode zwecks Wahrscheinlichkeitsberechnung zu verwenden.(bettify Stats&Estimations). Es habe einige Spielprevious dort angeschaut.

    Kräfteverhältnisse sind bei denen i d.R. die gleichen wie bei deiner Methode. Auffällig ist das Spiel previous für das kommende Spiel in der Ital. Serie A Cagliari-Bologna gewesen (21.10)
    Bettify.com 3,33-3,7-2,33
    Nach deiner Methode ohne head2head 2,73-2,86-3,52
    Mit head2head 2,81-2,62-3,8
    Buchmacher average 2,03-3,2-3,82
    Buchmacher high-Q 2,08-3,3-4,32

    Das Spiel interessierte mich weil Spiel 1unter neuem Trainer gewann Caglieri gleich auswärts. Es wird das Spiel2 unter dem, und das auch daheim. Es ist mein Lieblingsthema-Trainerwechsel-Effekt. Hab ich es mal vor ca. v. einem Jahr irgendwo im Kommentar erwähnt.

    Deswegen bin ich auf dieses Spiel bei bettify gestoßen. Und sah eben diesmal von denen umgedrehte Verhältnisse im Vergleich mit deiner Methode und auch mit bookies Berechnungen. Warum aber?

    Vielleicht könntest du, wenn es dich interessiert und auch du Zeit dafür reicht diese Seite mal besichtigen. Was würdest du von dieser Methode, die die evtl. nutzen halten?

    LG Roman

  8. 10 Oktober 2012 at 10:21 am #

    Also aus einem z.B. 2,1-3,5-2,8 (wahre Quoten) machen die bösen bookies 2,6-3,5-2,2 (Marktquoten) – also umgedrehte Wahrscheinlichkeits- und Kräfteverhältnisse?

    • 10 Oktober 2012 at 4:03 pm #

      Das passiert manchmal und lässt sich besonders oft beobachten, wenn eines der Top-3 Teams einer Liga auswärts spielt.

      Ich nehme immer gern Bayern München Auswärtsspiele als Beispiel. Sie gewinnen im Schnitt nicht mehr als 50% ihrer Auswärtsspiele, deren Wettquoten sind jedoch i.d.R weit unter 1,8 (55%).

      Dass Buchmacher Verhältnisse drehen, passiert ebenfalls hin und wieder. Manchmal beobachtet man sogar erheblich extremere Umkehrungen, als in deinem Beispiel.

      Dies passiert allerdings nicht allzu häufig, und wenn da mal ein Spiel mit solch einer Anomalität ist und ich schreibe gerade einen Match Preview dazu, erwähne ich das natürlich immer im Artikel.

      Beispielsweise das Spiel Frankfurt vs Dortmund am 25.9.2012. Wahre Wettquoten 2,9 – 2,75 – 3,4. Im Markt: 4,3 – 3,9 – 1,93. Das Spiel endete in einem 3:3

      Man findet diese Spiele auf den “ersten Blick”, wenn im Betfair Markt Unsummen darauf warten, dass jemand eine Wette backt (das Geld drückt auf die “blaue” Seite der Wetten um ein Vielfaches – Sorry, ich weiß nicht, wie man das korrekt in Deutsch ausdrückt. Vielleicht könnte mir da ja jemand helfen. In Englisch heißt das: weight of money). Das sind diejenigen Spiele, bei denen sich auf jeden Fall das Nachrechnen der wahren Wettquoten lohnt.

  9. 10 Oktober 2012 at 10:18 am #

    Hi, Fussballwitwe! Lustig finde ich, daß ich dir woanders die Frage stellte und um die Hilfe bat, wo du es in diesem Beitrag schon teilweise beantwortete! Zuerst kam meine Frage und gleich dannach habe ich diese Seite entdeckt. Ich verstehe es, wenn die Wettanbieter zweck Gewinnsicherung aus einer wahren Q.2.3 eine 2.7 oder 1,8 machen. Aberrrrrrrrrr:
    ob die bookies so weit gehen, daß die auch die Kräfteverhältnisse beiden Teams (in Wahrscheinlichkeiten ausgedruckt) in einem Spiel völlig umdrehen? Also aus einem z.B.QH/QA1?
    LG Roman

  10. 8 Oktober 2012 at 11:43 pm #

    Hallo Fussballwitwe,

    eine Kristallkugel haben Buchmacher wahrscheinlich nicht, aber möglicherweise eine Kontaktperson bei einigen Klubs, die ihnen mitteilt, wie ein gewisses Team ein Spiel angehen möchte.

    Gutes Beispiel dafür Mönchengladbach vs Eintracht. Quoten so gesetzt, daß man wohl eher gegen Gladbach tippt und im Spiel hatte Eintracht gar keine Lust hier etwas zu gewinnen…..

  11. 8 Oktober 2012 at 7:29 pm #

    Danke Fussballwitwe!

    Ein super Bericht der die Augen öffnet und vor allem eines zeigt – es gibt mit Sicherheit „Value“ und diesen gilt es zu finden 😉

    Wenn die Masse sich weiterhin so verhält und nach Bauchgefühl, Emotion, Lieblingsmannschaften und Werbeangeboten wettet, dann können den Wettbüros die paar % die „Hirn“ einsetzen egal sein 🙂

    Ich hoffe es kommen noch ein paar weitere so anregende Blog-Einträge!

    Viel Erfolg wünscht ,
    Roman

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